Reinhard Gehret

Ein berliner Schriftsteller aus Karlstadt.
(*1949 †1986)

Reinhard Gehret, geboren am 14. Juni 1949 in Karlstadt; gestorben am 16. April 1986 in Berlin, war ein deutscher Künstler und Autor. Er gehörte zu den Kreuzberger „Untergrundliteraten“ der 1960er, 70er und 80er Jahre und war unter ihnen ein Ungewöhnlicher. Sein Nachlass umfasst über einen Zeitraum von fast 20 Jahren lückenlos deckende, detaillierte Tagebuchaufzeichnungen von mehr als 30 DIN-A-5-Kladden von 400 Seiten, mehrere Hundert Toncassetten mit „Dikdalen“ – das sind unterwegs diktierte Texte (wenn Reinhard nicht das Fahrrad benutzte, hatte er stets einen Kassettenrecorder unterm Arm) und 17 Leitzordner mit meist nachts, in einem trancehaften Zustand verfassten skurrilen Kurztexten. Gehret bezeichnete sie in seiner Einmannsprache als „Fölmen“. Neben seinen literarischen Ambitionen entwickelte Reinhard eine Bildersprache mit eigentümlicher Symbolik. Selbstgeschnitzte Stempel sind die Träger der Information.

 

1949


Geburt und Kindheit in Karlstadt

Reinhard Gehret wurde am 14. Juni 1949 in Karlstadt als Sohn von Hedwig (geb. König) und Otto Gehret geboren. Während seiner ersten Lebensjahre wurde er von Hilde Schmitt, einer Verwandten des Vaters, in Karlstadt betreut. Der Vater war in Kriegsgefangenschaft, die Mutter …

 

Grundschule

4 Jahre Grundschule in Karlstadt

1955
1960
 

Internat in Amberg

Ein Jahr im Internat/Gymnasium „Weiße Väter“ in Amberg.

 

Tod der Mutter – Zurück nach Karlstadt

Besuch der Realschule in Karlstadt.
Wegen Problemen dort zurück in die Volksschule und mit regulärem Abschluss beendet.

1961
1966
 

Eine neue Mutter

Der Vater heiratet Maria Steger, eine Witwe mit vier erwachsenen Kindern, die ihre Kinder dem jungen Reinhard vorzieht. Er streitet viel mit seinem Vater.
Reinhard beginnt gegen seinen Willen eine Ausbildung als Speditionskaufmann in Würzburg. In der Firma hält es nicht lange aus, wird entlassen und arbeitet dann als Hilfsarbeiter im Würzburger Hafen.

 

Suizidversuch

Reinhard schießt sich mit einem Bolzenschussapparat in den Kopf. Er überlebt die neunstündige nächtliche Notoperation,sein rechtes Auge ist blind und er hat von nun an Diabetes.
Nach seiner Rekonvaleszenz fasst er den Entschluß, nach Berlin zu gehen.

1967
1968
 

Berlin!

Ohne finanzielle Mittel und irgendeiner Unterstützung seiner Familie tramped er nach Berlin in ein komplett neues Leben.